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Pflegezentrum Robert Krekel lässt die wirtschaftlich unsinnige Umwandlung in eine Spezialeinrichtung weiter hinter sich

Vorsitzender Wolfgang Hessenauer (l.) und stv. Vorsitzender Franz Betz

Seit 22. Dezember 2021 dürfen pflegebedürftige Wiesbadener Bürger:innen die freien und freiwerdenden Plätze des „KoComo“-Wohnbereichs belegen

Das in der Kastellstraße in Wiesbaden in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt gelegene Pflegezentrum Robert Krekel war bis 2017 eine stationäre Pflegeinrichtung mit wirtschaftlich sinnvoller Betriebsgröße von 106 Plätzen für pflegebedürftige Senior:innen.

Im Jahr 2017 wirkte die damalige Geschäftsführung darauf hin, das Pflegezentrum in eine Spezialeinrichtung für Menschen umzuwandeln, die die Aufnahmekriterien nach dem Hessischen „KoComo“-Konzept erfüllen. Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erfolgten in zwei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden die belegbaren Plätze schrittweise auf zuletzt 29 Plätze im Jahr 2019 reduziert. Dies führte u.a. dazu, dass die Erlöse von einem stabilen Niveau in den Jahren 2014 bis 2016 von jährlich 3,6 Mio. Euro sukzessive auf weniger als ein Drittel, genauer auf 1,1 Mio. Euro im Jahr 2019 reduziert wurden. Im gleichen Zeitraum blieben die Personalkosten auf nahezu unverändertem Niveau. Das operative Ergebnis (vor Abschreibungen und Zinsen) rutschte deutlich ins Minus. Eine Deckung der Fixkosten für den Betrieb des dreigeschossigen Gebäudes mit nahezu 3.900 qm Nutzfläche war so überhaupt nicht mehr gewährleistet. Insgesamt hätte die so herbeigeführte Defizitsituation die damals Verantwortlichen entscheidend alarmieren müssen. Stattdessen wurde zum 1. Juni 2019 ein neuer Versorgungsvertrag mit 29 Plätzen für die vollstationäre Dauerpflege nach dem Hessischen „KoComo“-Konzept getroffen. Im Jahr 2019 waren allerdings weniger als 10 Plätze mit Bewohner:innen belegt, die die „KoComo“-Kriterien erfüllen.

Im Juli 2020 wurden die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen, die Möblierung der dann 61 belegbaren Plätze war bereits 2019 von den damals Verantwortlichen in Auftrag gegeben worden. Alle Bemühungen der Zentrumsverantwortlichen in der ersten Jahreshälfte, die Nachfrage nach diesen Spezialplätzen signifikant zu steigern, machten jedoch deutlich, dass in Wiesbaden und Umgebung allenfalls 20 dieser Spezialplätze gleichzeitig nachgefragt werden. Um einen Leerstand von zwei Dritteln der 61 belegbaren Plätze zu vermeiden, wurden die Vertragspartner auf Seiten der Pflegekassen im Juni 2020 um den Abschluss eines neuen Versorgungsvertrages gebeten, der dieser Nachfragesituation Rechnung trägt, und zwar 40 Plätze für die stationäre Altenpflege und 21 Plätze Spezialversorgung „KoComo“.

Nach mehrmonatigen, sehr kontroversen Gesprächen wurde schließlich Ende Oktober / Anfang November 2020 – rückwirkend ab 1. September 2020 – ein neuer Versorgungsvertrag mit zwei Leistungsbereichen getroffen: einem neuen Leistungsbereich Altenpflege mit 21 Plätzen und einem „KoComo“-Leistungsbereich mit reduzierter Platzzahl auf 40 Plätze, einschließlich eines bestandsgeschützten Altenpflegebereichs für die Senior:innen, die bereits vor dem 1. Juni 2019 im Pflegezentrum Robert Krekel lebten.

Während die 21 Plätze des neuen Leistungsbereichs Altenpflege stets vollbelegt werden konnten, ist es den Zentrumsverantwortlichen trotz aller Anstrengungen und Gespräche mit kooperierenden Krankenhäusern und Einrichtungen und trotz der Unterstützung durch die LWV-Regionaldirektion Wiesbaden nicht gelungen, die Nachfrage nach den spezialisierten „KoComo“-Plätzen deutlich zu steigern. Seit Sommer 2020 waren durchgängig 10 „KoComo“-Plätze von 40 belegbaren Plätzen vakant und konnten mangels Nachfrage nicht belegt werden. Dem entgegen mussten pflegebedürftige Wiesbadener Bürger:innen immer wieder abgewiesen werden.

Daher waren Vorstand und Geschäftsführung gezwungen, im Juli 2021 den bestehenden Versorgungsvertrag mit Wirkung zum 31.07.2022 teilweise zu kündigen und eine entsprechende Neuzulassung der bisherigen „KoComo“-Plätze als reguläre vollstationäre Pflegeplätze zu beantragen. Ab 1. August 2022 wird das Pflegezentrum Robert Krekel wieder eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 61 Plätzen für pflegebedürftige Senior:innen sein.

Die KORIAN-Gruppe hat allen Bewohner:innen des Leistungsbereichs „KoComo“ im Dezember 2021 das Angebot gemacht, in die neue KoComo-Einrichtung nach Idstein umzuziehen, die im April 2022 eröffnet wird. Die Bewohner:innen haben exklusiv die Möglichkeit, die neue Einrichtung in den nächsten Tagen zu besichtigen. Ihr Wechsel in die neue Einrichtung wird vom Fachpersonal des Pflegezentrums Robert Krekel, den künftigen Bezugspersonen der Idsteiner Einrichtung und - auf Wunsch - von der Heimaufsicht beratend begleitet und unterstützt.
Mit den Vertragspartnern auf Seiten der Pflegekassen konnte – im Vorgriff auf den ab 1. August 2022 geltenden Versorgungsvertrag - am 22. Dezember 2021 eine Ergänzungsvereinbarung getroffen, die es ermöglicht die vakanten und durch die Umzüge freiwerdenden Plätze im Leistungsbereich „KoComo“ mit pflegebedürftigen Senioren:innen zu belegen. Die vakanten Plätze konnten in kurzer Zeit alle belegt werden. Anderthalb Jahre nach Abschluss der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Sommer 2020 wurde damit erstmals für Vollbelegung im Pflegezentrum Robert Krekel gesorgt.

„Mit der Vollbelegung durch Vereinbarung einer gleitenden Umwandlung der KoComo-Spezialeinrichtung in eine stationäre Altenpflegeeinrichtung ist ein weiterer entscheidender Beitrag zur wirtschaftlichen Sicherung des Pflegezentrums Robert Krekel geschafft“, so der Vorsitzende des Kreisvorstandes, Wolfgang Hessenauer. Sein Stellvertreter Franz Betz ergänzt: „Kein:e die KoComo-Kriterien erfüllende Bewohner:in muss dafür vorzeitig des Pflegezentrum verlassen, im Gegenteil: alle Bewohner:innen, die es wünschen, werden beim Wechsel in die Anschlusseinrichtung von den Verantwortlichen des Pflegezentrums fachlich und menschlich unterstützt“. „Und mit der geplanten Kapazitätsaufstockung um bis zu 27 Plätzen auf dann 88 Pflegeplätze, die voraussichtlich Mitte 2023 in Betrieb gehen wird, ist dann endlich eine betriebswirtschaftlich sinnvoll Betriebsgröße geschaffen, mit der ein kostendeckender Betrieb des Pflegezentrums Robert Krekel sichergestellt werden kann“, so Sanierungsgeschäftsführerin Dr. Andrea Piro.

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